Naziveranstaltung in Bardowick
Am 21. Juli 2007 lud Hans-Gerd Wiechmann zu einer Veranstaltung seines „Sozialpatriotischen Bündnis“ in die „Dom Schänke“ nach Bardowick ein.
An diesem Nazitreffen nahmen ca. 25 Personen teil, die aus den Landkreisen Lüneburg, Celle, Soltau-Fallingbostel, Bad Oldesloe und aus Hamburg und Hannover anreisten.
Hans-Gerd Wiechmann versucht seit 2005 verschiedene extrem rechte Organisationen und Grüppchen zusammenzuführen und in „Nationalen Bündnissen“ zu vereinen. In Celle und in Lüneburg wurden sog. „Sozialpatriotische Bündnisse“ (SPB) gebildet, in denen sich Mitglieder der NPD, ehemalige „Republikaner“ und örtliche Neonazis zusammengefunden haben. In Celle ist das „Sozialpatriotische Bündnis“ mit einem Mandat in Kreistag vertreten. Waren diese Bündnisse anfangs noch als Sammlungsbewegung und zur Unterstützung der NPD gedacht, ist seit einigen Monaten zu beobachten, dass Hans-Gerd Wiechmann auf immer größere Distanz zur NPD geht. Grund dafür ist, dass er innerhalb der örtlichen und niedersächsischen NPD keinen Führungsposten erhalten hat und seine Tätigkeiten auch nicht entsprechend „honoriert“ wurden. Vor allem die Lüneburger NPD-Funktionäre Manfred Börm und Christian Berisha haben dafür gesorgt, dass Wiechmann kein Einfluss auf die örtliche NPD bekam. Sie verdächtigen ihn schon lange, ein Spitzel des Verfassungsschutzes zu sein. Auch hatten sie Angst, dass der ewige Querulant Wiechmann die örtlichen Nazistrukturen in endlose Streitereien verwickelt. Schon die niedersächsischen „Republikaner“ hat Wiechmann, als ehemaliger Landesvorsitzender, an den Rand des Abgrunds geführt.
Nachdem Wiechmann in der norddeutschen Naziszene gescheitert ist einen Führungsposten zu erhalten, versucht er nun einen eigenen Zusammenschluss aufzubauen.
Das Treffen in Bardowick diente dann auch dazu, verschiedene Vertreter von extrem rechten Kleinstgrüppchen an einen Tisch zu bekommen und eine gemeinsame Handlungsstrategie zu entwickeln. So waren dann Christian Perbandt von „Pro Hannover“, Peter Lauer vom ehemaligen „Nationalen Bündnis Region Hannover“, Wilhelm Köhler vom SPB Celle und Matthias Behrens von der Neonazi-Kameradschaft „Snevern Jungs“ aus Schneverdingen anwesend.
Außerdem waren Stefan Bliesmer (ehemals FAP, heute SPB Lüneburg) aus Bardowick, Jörg Böttcher („Republikaner“) aus Hannover, Benjamin Schnelle (NPD) aus Radbruch und Matthias Faust (ehemals „Republikaner“, heute NPD) aus Hamburg anwesend.
Auch wenn Wiechmann die Brücken zur NPD gerne einreißen würde, zeigt sich durch die Anwesenheit von Matthias Behrens, dass die niedersächsische NPD und das Spektrum der neonazistischen Kameradschaften es noch versuchen, Einfluss auf die Kleinstgruppen um Wiechmann und Co. zu nehmen und sie für den Wahlkampf der NPD in Niedersachsen zu gewinnen. Behrens gehört zu den Führungsaktivsten der niedersächsischen Neonaziszene, die erst am 14. Juli in Lüneburg angekündigt hatte, die NPD in ihrem Wahlkampf massiv zu unterstützen. Querulanten und Selbstdarsteller wie Wiechmann sind in einem gemeinsamen Wahlkampf sicher störend und deshalb soll jetzt schon versucht werden Einfluss auf ihn zu nehmen. Sollte Wiechmann nicht spuren, wird es sicherlich wieder zu massiven Drohungen gegen ihn kommen.
Für ein Treffen, welches der Vernetzung verschiedener extrem rechter Kleinstgrüppchen und Einzelpersonen dienen sollte, war es für Wiechmann sicherlich ein Misserfolg. Mit nur ca. 25 Personen aus drei Bundesländern und ohne regionale Relevanz, zeigte sich erneut, dass Wiechmann zur Zeit keinen Rückhalt für eine Parallelstruktur neben der NPD hat.