Aktionstag gegen falsche Freiheit
Für den heutigen Samstag (25. Februar 2012) kündigte die rechtspopulistische Kleinstpartei „Die Freiheit“ einen Infostand im niedersächsischen Lüneburg an. Außer der Ankündigung im Internet war dann allerdings nichts von den Rassisten und Rechtspopulisten zu sehen. Zu sehen waren aber die verschiedenen Infostände der örtlichen Antifa und dem Lüneburger Bündnis. Gemeinsam sollte deutlich gemacht werden, dass für rechte Aktivitäten in Lüneburg kein Platz ist.
Schon am 4. Februar konnte in Lüneburg ein Infostand der falschen Freiheit unterbunden werden. Lüneburger Antifaschistinnen und Antifaschisten werden auch in Zukunft den längeren Atem haben und gegen rechte Aktionen auf die Straße gehen.
Die rechtspopulistische Partei „Die Freiheit“ versucht gerade den Parteiaufbau in Niedersachsen. Mit Infoständen versucht sie die Öffentlichkeit und neue Mitglieder zu erreichen. Anfang des Jahres kündigte die falsche Freiheit dann in verschiedenen Orten Infostände an. Nach zwei Infoständen in Hannover und Braunschweig, konnte die Infostandtour dann am 4. Februar in Lüneburg gestoppt werden. Im Internet angekündigte Infostände in Göttingen, Goslar, Hildesheim, Osnabrück und Wolfsburg fanden dann gar nicht erst statt. Die falsche Freiheit befürchtete Proteste – zu Recht! Stattdessen wichen die Rechtspopulisten nach Emden aus, wo am 18. Februar für knappe zwei Stunden ein Infostand stattfand. Dieser Infostand wurde vorher weder öffentlich angekündigt oder noch durch Pressearbeit beworben.
Nachdem die Lüneburger Stadtverwaltung den für den 4. Februar 2012 geplanten Infostand der falschen Freiheit kurzfristig untersagt hatte, reagierten die Rechtspopulisten empört. Auf der Internetseite des Landesverbandes der falschen Freiheit erschienen div. Artikel, in denen eine angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit beklagt wurde und dümmliche Vergleiche mit der Nazizeit gezogen wurden.
Außerdem erhielt der Lüneburger Oberbürgermeister verschiedene E-Mails mit Schmähungen gegen seine Person. Diese stammen offensichtlich aus dem Umfeld der Nutzerinnen und Nutzern des rassistischen Webblogs „Politically Incorrect“ (PI-News). Diese Online-Plattform gehört zu den wichtigsten Seiten der rassistischen Islamhasser in Deutschland und hat sich mit zwei Beiträgen den Geschehnissen in Lüneburg gewidmet. „Politically Incorrect“ (PI-News) wurde von Stefan Herre aus Köln gegründet, der einst „pro NRW“ und nun „Die Freiheit“ unterstützt.
In einem Artikel wird Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge als „sehr guter Erfüllungsgehife der Linksextremisten“ bezeichnet. Über den Anmelder der antifaschistischen Kundgebung am 4. Februar 2012 heißt es dort: „Der zitierte politisch kriminelle Intensivtäter […] hat im Raum Lüneburg-Harburg alle Stadt- und Gemeindeverwatungen gut im Griff. Wenn da einer nicht richtig spurt, dann wird mit dem Einsatz seiner großen Antifanteneinheit gedroht.“
Schon am Abend des 4. Februar kündigte die falsche Freiheit einen erneuten Versuch in Lüneburg an. Als Termin wurde der 25. Februar benannt. Daraufhin meldete die Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen eine Kundgebung gegen Rassismus und Rechtspopulismus an und auch das Lüneburger Bündnis für Demokratie / Netzwerk gegen Rechtsextremismus rief zu Infoständen in der Fußgänger_innenzone auf, um der falschen Freiheit keinen Platz zu lassen.
Die Rechtspopulisten beließen es dann bei einer Ankündigung im Internet. Eine Sondernutzungsgenehmigung für einen Infostand beantragten sie allerdings nicht. So stand recht schnell fest, dass auch diesmal die falsche Freiheit nicht in Lüneburg auftreten wird.
Aber auch ohne einen Auftritt der rechtspopulistischen Kleinstpartei in Lüneburg war sich die Antifa und das Bündnis einig, dass es genügend Gründe gegen Rassismus und Rechtspopulismus aktiv zu werden gibt. Handelt es sich dabei leider um kein Randphänomen, sondern ist in der Mitte der Gesellschaft verankert. Auch sollte mit einer eigenen Aktion deutlich gemacht werden, dass in Lüneburg rechte Aktivitäten nicht ohne Widerstand möglich sind.
So fanden sich dann Infostände des Deutschen Gewerkschaftsbunds, der SPD, Jusos, Partei Die Linke, VVN-BdA und der Antifaschistischen Aktion Lüneburg / Uelzen in der Innenstadt.
Sollte es die falsche Freiheit es in Zukunft noch einmal in Lüneburg versuchen, so sind Lüneburgs Antifaschistinnen und Antifaschisten vorbereitet und erneute Proteste zu erwarten: Der falschen Freiheit die rote Karte zeigen!
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