»Gegen sexuelle Diskriminierung an Schulen«
Pressemitteilung der Jusos Lüneburg
Nach wie vor sehen sich homo-, bi-, trans- und intersexuelle Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Diskriminierung und Mobbing konfrontiert. Der Beitrag der CDU-Landtags-Abgeordneten Karin Bertholdes-Sandrock (Wahlkreis Elbe) zur medialen Diskussion um die von der rot-grünen Landesregierung geplante Reform der Aufklärung in niedersächsischen Schulen hat vor Allem in konservativen und neokonservativen Kreisen breiten Anklang gefunden. Sie forderte sie gegenüber der „Nordwest-Zeitung“, man dürfe die Schüler auf keinen Fall mit Homosexuellen allein im Klassenzimmer lassen.Zwar relativierte Bertholdes-Sandrock ihre Aussage kurze Zeit später bei Spiegel-Online, sie habe damit alle externen Besucher in Schulen gemeint, allerdings nur, um wenig später im einer Pressemitteilung für „außerordentliche Sensibilität“ bei der sexuellen Aufklärung zu pledieren. Weiter heißt es in der PM vom 18.09.2014: „Es widerspricht unserem Verständnis von Schule, wenn der Lehrer bei sensiblen Themen den Raum verlässt und Interessenvertreter unkontrolliert Inhalte vermitteln, so wie es die in dem Antrag genannte Initiative ´SchLAu Niedersachsen´ praktiziert“. „SchLAu“ ist ein ehrenamtliches Schulaufklärungsprojekt zu den Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Vielfalt. Themen, die, wenn es nach Bertholdes-Sandrock geht, nur unter Aufsicht der Lehrer vermittelt werden dürfen, wenn überhaupt. Denn eigentlich sollte man keine Antworten auf Fragen geben, die Kinder gar nicht stellen, so die CDU-Politikerin.
Ebenfalls mit homophober und sexistischer Ideologie überladen wirkt die Veranstaltung der „Jungen Alternative für Deutschland“ am 29.09.2014 um 18.00h im Lüneburger Lokal „Adlerhorst“. Unter dem Motto „Kein Bildungsplan ´sexuellen Vielfalt´ in Niedersachsen“ wird zum Vortragsabend geladen. Der homophoben und sexistischen Ideologie folgend wird bereits in der Ankündigung zu dieser Veranstaltung vor der „Indoktrinierung an Niedersachsens Schulen“ gewarnt.
Die Jusos Niedersachsen begrüßen das Vorhaben der rot-grünen Landesregierung, bereits früh mit sexueller Aufklärung an Schulen zu beginnen. Nur so können sie für Stereotype sensibilisiert und offener im Umgang mit der eigenen und anderen sexuellen Identitäten werden. Dieser Aussage schließt sich der Vorstand der Jusos Lüneburg vorbehaltlos an. „Die Jusos treten ein für sexuelle Toleranz und ein klares ´Ja´ zur Diversität in allen Bereichen des Lebens.“, so Jan Gampe, Pressesprecher der Jusos Lüneburg. Daher rufen die Jusos Lüneburg zusammen mit ihrem Landesverband, der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen sowie der Grünen Jugend zur Kundgebung vor dem Restaurant „Adlerhorst“, Schnellenberger Weg 21 in Lüneburg auf. Unter dem Motto „Für sexuelle Vielfalt und Toleranz – gegen Homophobie, Sexismus und die AfD“ sind alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger am kommenden Montag, den 29. September ab 18.00h, dazu eingeladen, friedlich Flagge zu zeigen gegen die sexistische und neokonservative Ideologie der Veranstaltung im „Adlerhorst“.
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