Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Ist noch Karneval?

Die „Junge Alternative“ hat am 24. Februar 2015 eine Pressemitteilung veröffentlicht und spricht von „Tabubruch“. Aufgegriffen wurde das Geschreibsel von Stephan Bothe vom rechten Internetportal „blu-News“. Dort wird gar von einem „linksradikalen Trio aus Grüner Jugend, Jusos und Antifa“ berichtet.

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, verfällt Stephan Bothe aus Amelinghausen angesichts der angekündigten Proteste gegen seine Veranstaltung der „Jungen Alternative“ in wehleidiges jammern. In einer Pressemitteilung spricht er von einem angeblichen „Tabubruch durch Grüne Jugend und Jusos“, da diese sich „zum wiederholten Male mit der linksextremen Antifa zusammentun“. Hier offenbart Bothe seine völlige Unkenntnis über antifaschistische Aktionen und antifaschistischer Bündnispolitik. Es ist weder neu noch ein Geheimnis, dass antifaschistische Gruppen gelegentlich auch mit den Jugendorganisationen der SPD, den Grünen oder der Partei Die Linke zusammenarbeiten. Auch wenn es inhaltlich erhebliche Differenzen gibt, so besteht doch die Einigkeit im Kampf gegen Rechtspopulisten, Rassisten und Neonazis. Aus den Erfahrungen der deutschen Geschichte und angesichts der Verbrechen des Nationalsozialismus, ist der Schwur der Häftlinge des KZ Buchenwald dabei eine gemeinsame Orientierung: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Für die Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen ist Bündnisarbeit schon immer Teil ihrer aktiven antifaschistischen Arbeit. Nicht nur in den regionalen Bündnissen gegen Rechts oder beispielgebend in der Initiative „Kein Naziaufmarsch in Bad Nenndorf“, wo Jusos, Grüne Jugend, Antifa-Gruppen und andere Initiativen schon lange gemeinsam arbeiten. Andere Beispiele in Niedersachsen sind aktuell die Initiativen gegen die rassistischen Pegida-Veranstaltungen in Braunschweig und Hannover. Auch dort gibt es diese Zusammenarbeit.

Stephan Bothe fordert, dass „jegliche menschenfeindliche Auswüchse“ bekämpft werden sollten. Genau das tun Jusos und Grüne Jugend gemeinsam mit 9 anderen Gruppen und Parteien am 3. März 2015 in Lüneburg. Das dies gemeinsam mit „der Antifa“ geschieht, ist angesichts der Veranstaltung der „Jungen Alternative“ selbstverständlich.

Der „Jungen Alternative“ und der AfD geht es mit der Veranstaltung nicht um eine Debatte über Gefahren für die Demokratie in Deutschland. Da müssten die Rechtspopulisten doch eher über sich selbst sprechen. Ihnen geht es vielmehr darum, von sich selbst abzulenken, legitime Proteste von sich fern zu halten und sich als vermeintliche Opfer zu präsentieren.

Auch weiterhin wird die Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen sich der rechtspopulistischen AfD entgegen stellen und Rassismus und Nationalismus bekämpfen. Wobei weitere „Tabubrüche“ in Planung sind. So am 26. März 2015 in Buxtehude, wo es gemeinsame Proteste gegen eine AfD-Veranstaltung mit Beatrix von Storch geben wird.

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