2. AfD-Infostand in Lüneburg
Am 11. Juni 2016 versuchte der Lüneburger Kreisverband der AfD erneut, einen Infostand in Lüneburg durchzuführen. Auch der zweite Versuch in diesem Jahr ging schief. Wieder protestierten rund 50 Antifaschist*innen gegen den Nationalismus, Rassismus und Sexismus der AfD. Die Polizei war mit insgesamt rund 80 Beamt*innen vor Ort und schützte die 7 AfD´ler.
Für einen Wahlantritt zur niedersächsischen Kommunalwahl am 11. September 2016 muss die AfD zur Zeit Unterstützungsunterschriften sammeln. Dies wollte sie am 11. Juni dann auch am Platz Am Sande in Lüneburg tun. Allerdings bekam sie in den zwei Stunden ihrer Anwesenheit nur eine Handvoll Unterschriften zusammen. Diese stammten dann u.a. auch von Personen, die eine neonazistische Gesinnung offen zur Schau stellten. Bekleidungsstücke der Marke „Thor Steinar“ und Halsketten mit dem Thorshammer waren auch den AfD´lern sichtbar, die offensichtlich keine Hemmungen hatten, diese Unterschriften anzunehmen.
Die wenigen Flugblätter, die sie überreichen konnten, wanderten auch diesmal wieder in den Müll.
Die Enttäuschung über den Misserfolg stand den AfD´lern ins Gesicht geschrieben und der Stadtverbandsvorsitzende verließ schon nach zwanzig Minuten den Stand. Zwei weitere Kandidaten der AfD zur Kommunalwahl gingen dann nach rund sechzig Minuten. Die verbleibenden vier Personen packten den Stand dann um 16 Uhr zusammen und verließen den Ort des Geschehens.
Umringt war der Stand von rund 50 Antifaschist*innen, die der AfD keinen ungestörten Wahlkampf ermöglichen wollten. Es konnten viele Flugblätter mit Argumenten gegen die AfD verteilt werden und viele Passant*innen äußerten sich ablehnend gegenüber der Partei.
Schon am Vormittag versammelten sich Antifaschist*innen in der Lüneburger Innenstadt, da der Infostand der AfD für den Vormittag erwartet wurde. Nachdem bekannt wurde, dass sie erst um 14 Uhr erscheinen wollte, verabredete mensch sich für den Nachmittag. Bevor die AfD´ler ihren Stand aufbauten versammelte mensch sich um den Standort und verblieb bis zum Ende der erfolglosen Aktion der AfD.
Die Polizei erschien wie schon am 26. März 2016 mit einem großen Aufgebot. Insgesamt waren 80 Polizeibeamte aus Oldenburg und Lüneburg eingesetzt. Während ein Großteil der Beamten den Stand der AfD sicherten, waren Teile einer „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit“ (BFE) in unmittelbarer Nähe postiert.
Bis zum 11. September 2016 sind mit weiteren Infoständen und anderen Wahlkampfaktivitäten der AfD zu rechnen. Lüneburger Antifaschist*innen werden diese nicht unwidersprochen lassen und antifaschistische Aktionen sind dafür vorbereitet. Außerdem hat sich mittlerweile in Lüneburg ein Bündnis gebildet, welches sich ebenfalls gegen die AfD richtet. Dieses Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, Jugendverbänden, studentischen Gruppen und Einzelpersonen verstehst sich als Teil der bundesweiten Kampagne Aufstehen gegen Rassismus.