Und tschüss AfD!
AfD-Veranstaltung in Betzendorf verhindert
Am 7. September 2016 wollte die Lüneburger AfD ihre „Wahlkampfabschlussveranstaltung in Betzendorf (Landkreis Lüneburg) durchführen. Nachdem eine antifaschistische Kundgebung gegen diese Veranstaltung angekündigt wurde, hat der Besitzer der Lokalität die AfD vor die Tür gesetzt, weil der Betrieb keinen Imageschaden erleiden sollte.
Seit 2014 findet unter dem Motto „Keine Ruhe für die AfD!“ eine antifaschistische Kampagne in der Region statt. Veranstaltungen der AfD in Lüneburg, Uelzen oder Bergen (Wendland) wurden gestört oder verhindert. Der AfD fällt es immer schwerer überhaupt noch Räumlichkeiten zu finden.
Nachdem es der Lüneburger AfD seit mehreren Monaten nicht gelungen ist, Räume für Veranstaltungen, die sie vorher auch öffentlich bewerben können, zu finden, ist sie auch diesmal mit ihren Plänen gescheitert. Gut so!
Der regionale Kreisverband kündigte die Veranstaltung unter dem Motto „Dafür steht die AfD“ an und hatte als Gastredner den brandenburgischen Landtagsabgeordneten Steffen Königer eingeladen. Dieser schreib mehrere Jahre für die neurechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“ und war vor seiner Mitgliedschaft in der AfD, in rechten Kleinstparteien wie dem „Bund freier Bürger“ und „Die Freiheitlichen“ aktiv. Innerhalb der AfD positioniert er sich am rechten Rand und war Unterzeichner der sog. „Erfurter Resolution“.
Königer wurde vom Kreisverband Lüchow-Dannenberg/Lüneburg als „ungewöhnlichen jungen Politiker und Kritiker des linken Zeitgeistes“ angekündigt, der „sich vor allem durch die Genderkritik über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht“ hätte. Diese Formulierung ließ erkennen, was für eine Veranstaltung in Betzendorf stattfinden sollte. Die AfD wirbt offen für ein rückständiges Frauenbild aus dem vorherigem Jahrhundert und die Rückabwicklung zahlreicher Errungenschaften der Gleichberechtigung. Die AfD kämpft gegen die Gleichstellung von Geschlechtern, sexueller Orientierung und unterschiedlichen Lebensmodellen. Die AfD versucht sich als VerteidigerInnen traditioneller Familien- und Geschlechterbilder zu inszenieren. Sie verbreiten dabei patriarchale Normen, indem sie sich auf das Bild eines weißen, deutschen „Normalbürgers“ aus der Mittelschicht beziehen. Sie treten für eine angeblich „natürliche“ Geschlechterordnung ein, die sich ausschließlich an heterosexuellen Lebensweisen orientiert.
Homofeindlichkeit, Heterosexismus und Antifeminismus fungierten im Wahlkampf der AfD auch als Teil jenes konservativen Kitts, der die unterschiedlichen Fraktionen und Generationen in der Partei ideologisch und emotional zusammenführen und als Element eines vermeintlichen Kampfes gegen imaginierte “linke Ideologien” das Bündnis von rechtspopulistischem Mob und rechter, marktradikaler Elite stabilisieren sollte.
Der Programmatik der AfD liegen zutiefst rückwärtsgewandte und anti-emanzipatorische Ansichten zugrunde, die einer befreiten, vielfältigen und solidarischen Gesellschaft, in der Platz für verschiedenste Lebensentwürfe ist, entgegenstehen. Das Weltbild der AfD ist längst überholt und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.
Auch weiterhin gilt: Keine Ruhe für die AfD! Wo auch immer die Rechten versuchen werden ihren reaktionären Krempel zu verbreiten, wird ihnen antifaschistischer Widerstand entgegenschlagen.