Solidarität mit Ramadan!
Gemeinsam gegen Rassismus – in Lüneburg und überall!
Kundgebung
Samstag, 29. Dezember 2018
15 Uhr
Marktplatz – Vor der JVA
Lüneburg
Ende Juli 2018 erfuhren wir aus der örtlichen Presse, dass es in Lüneburg eine körperliche Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Sudanesen und einer Gruppe von Deutschen gab. Diese fand am Sonntag den 28. Juli in den frühen Morgenstunden in der Bleckeder Landstraße, in der Nähe des Bahnhofs, statt.
Laut der „Lünepost“ wurde die Eskalation durch „rassistische Beleidigungen“ seitens der Deutschen ausgelöst. Die Auseinandersetzung fand in unmittelbarer Nähe vom damals betriebenen „Welcome & Learning Center“ statt. Zu Zeiten als dieser Ort noch regelmäßiger Anlaufpunkt für Geflüchtete und Locals war, kam es ebenfalls mehrere Male zu ausländerfeindlichen Aktionen, die von verbaler bis hin zu physischer Gewalt reichten. Weiterhin lässt sich im dortigen Stadtteil regelmäßig rassistische Propaganda wie z.B. der „Identitären“ feststellen. Es überrascht daher wenig, dass es dort nach wie vor zu rassistischen Aktionen kommt.
Als Folge der Auseinandersetzung wurde ein Teil der Beteiligten ins Krankenhaus gebracht. Dass die Deutschen „der Polizei bestens bekannt seien“ und dass einer auf Grund eines Haftbefehls eigentlich hinter Gittern sitzen sollte, aber „schnell und klammheimlich“ das Krankenhaus nach seiner Behandlung verließ, wirft zudem Fragen über die Polizeiarbeit auf. Warum hat die Polizei bei der Personalien-Aufnahme der Deutschen nicht bemerkt, dass sie es mit einer zur Fahndung ausgeschriebenen Person zu tun hat? Stattdessen sitzt seit diesem Sonntagmorgen Ramadan in Untersuchungshaft, bis heute!
Die jüngsten Beispiele aus Chemnitz und Köthen zeigen, dass für viele die Unschuldsvermutung bei Migrant*innen nicht gilt. Wir haben aus dem NSU-Komplex und dem Mord an Oury Jalloh gelernt und wissen, dass wir uns nicht nur auf den Staatsapparat allein verlassen können. Es bedarf einer kritischen Begleitung des Verfahrens, einer guten Verteidigung des Beschuldigten sowie der Aufklärung des gesamten Hintergrunds.
Wir stehen in Solidarität mit Menschen, die von Rassismus betroffen sind und sehen es als unsere Pflicht an, diese nicht alleine zu lassen – auch dann nicht, wenn sie in Untersuchungshaft sitzen. Wir lassen es nicht zu, dass Rechte diesen Vorfall für ihre Zwecke instrumentalisieren, indem auf rechten Blogs eine Verbindung zu „Ausländerkriminalität“ hergestellt wird. Auf einer von Rechten erstellten Deutschlandkarte mit angeblichen Straftaten von Ausländern taucht diese Auseinandersetzung natürlich auch auf.
Überlassen wir den rassistischen Stimmungsmacher*innen nicht die Deutungshoheit! Wir werden den Prozess genau beobachten und mit guter anwaltlicher Beratung für einen fairen Ablauf sorgen!
Zum Start der Soli-Kampagne für Ramadan wollen wir gemeinsam eine Kundgebung für Ramadan abhalten, in Hörweite seiner U-Haft!
Um die Kosten für die Verteidigung im anstehenden Prozess, sowie weitere Ausgaben zu decken, werden in nächster Zeit mehrere Tausend Euro benötigt. Dafür sind wir auf euren Soli-Beitrag angewiesen. Lasst uns gemeinsam Ramadan und andere von Rassismus Betroffene in ihrem Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit unterstützen.
Spendenkonto
Betreff: Solidarität mit Ramadan
Kontoinhaberin: Solidarität
IBAN: DE90 2406 0300 0125 3816 00
BIC: GENODEF1NBU
Volksbank Lüneburger Heide eG