Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Schluss mit den Nazitreffen in Eschede!

Der NPD ein Ende bereiten!

Am 21. Dezember 2019 wollen sich die Nazis der NPD und Kameradschaften mal wieder in Eschede zu einer Wintersonnenwende versammeln. Treffpunkt dafür soll wie in der Vergangenheit der Hof von Joachim Nahtz sein, der im Sommer dieses Jahres vom niedersächsischen Landesverband der NPD gekauft worden ist. Seit dem richten die Nazis dort ein „nationales Gemeinschaftsprojekt“ ein. Das Nazizentrum soll als zentraler Treffpunkt für die NPD und anderer nationalsozialistischer Gruppierungen erhalten bleiben.

Seit bald 30 Jahren finden dort Sonnwendfeiern, Erntedankfeste, Lager völkischer Jugendorganisationen, Treffen neofaschistischer Organisationen, Wehrsportübungen, Rechtsrockkonzerte oder Treffen zu verschiedensten Anlässen statt. An keinem anderen Ort in Norddeutschland fanden so viele Veranstaltungen der Neonaziszene statt wie in Eschede.

21.12.2019 – Gemeinsam gegen das Nazitreffen und den Naziaufmarsch in Eschede

Nachdem die Partei durch ein Erbe und den Verkauf zweier Immobilien in Dannenberg zu unerwarteten finanziellen Mitteln gekommen ist, soll nicht nur Joachim Nahtz dort geschützt seinen Lebensabend verbringen, auch der Landesverband der NPD braucht einen Ort, wo Nazis in einer faschistischen Geisterbahn überwintern können.

Die „Brauchtumsfeiern“, wie Sonnenwenden oder Erntedankfeste, sollen dabei die Neonazi-Szene nach innen stärken. Nach dem Vorbild des Dritten Reiches soll die Gesinnungsgemeinschaft durch gemeinsame Rituale und vermeintliche Traditionen für die ganze Familie gefestigt werden. Die Veranstaltungen dienen den Nazis zudem als Treffpunkt und Koordinierungsmöglichkeit. Die völkisch-germanischen Feste sind ideologiebildend und identitätsstiftend. Inhaltlicher Kern ist der Nationalsozialismus, an dem öffentlich angeknüpft werden soll.

Die Treffen in Eschede sind für die NPD von besonderer Bedeutung, nicht nur aus den beschriebenen ideologischen Gründen, auch um den Laden irgendwie zusammenzuhalten, bedarf es Angebote für den harten Kern der Nazis.

Die Errichtung eines Nazizentrums in Eschede findet in Zeiten des Niedergangs der traditionellen NS-Bewegung statt. Langjährige Nazifunktionäre wie Manfred Börm aus Handorf, der als zentraler Akteur der Aktivitäten in Eschede gilt, wissen, das sie nur überleben werden, wenn sie eine Struktur von fanatischen Gläubigen an die reine Lehre am Leben erhalten, die in schlechten Zeiten zusammenstehen und auf bessere Zeiten hoffen.

Antifaschistische Landarbeit!

Neben der brauen Kontinuität in Eschede, gibt es dort auch eine Geschichte des antifaschistischen Widerstands. Seit 2007 wird dort mit Demonstrationen, Kundgebungen, Konzerten, Veranstaltungen und vielen anderen Aktionen dem Treiben auf Hof Nahtz etwas entgegengesetzt. Knapp 30 Jahre Jahre Nazitreffen in Eschede heißt auch, das sie sich in den letzten Jahren nicht mehr ungestört treffen konnten. Am 28. September 2019 gelang es zum ersten Mal mit einer antifaschistischen Bündnisdemonstration direkt am Gelände der Nazis vorbeizuziehen und in unmittelbarer Nähe eine Kundgebung durchzuführen. Auch weiterhin sollen die braunen Umtriebe von NPD und Co. in Eschede nicht geduldet werden und am 21. Dezember 2019 geht die antifaschistische Bündnisdemonstration wieder direkt zum Gelände der Nazis.

Den Naziaufmarsch verhindern!

Als Reaktion auf die erfolgreiche antifaschistische Demonstration direkt vor ihrem Gelände, hat die NPD nun für den 21. Dezember 2019 einen Aufmarsch durch Eschede angekündigt. Laut Ankündigung wollen sie vom Nazizentrum in die Ortsmitte laufen. Dort sind mehrere Kundgebungen angezeigt. Ihren Aufmarsch haben sie das Motto „Eschedes schöne Seite – Heimat und Kultur einen Ort geben“ verpasst. Weiterhin kündigen sie an, das sie neben „Flaggen und Protestschildern“ auch „Rauchtöpfe und bengalische Fackeln“ mitführen wollen.

Mit der Ankündigung eines Kleinstaufmarsch wollen die Nazis erreichen, dass die antifaschistische Demonstration nicht wieder direkt beim Nazitreffen stattfinden kann und die Versammlungsbehörde eine räumliche Trennung festlegt. Die Nazis wollen keine Öffentlichkeit während ihrer Zusammenkünfte.

Die antifaschistische Bündnisdemonstration wird wie geplant ihre Route nehmen und wieder eine Zwischenkundgebung an Eschedes hässlichster Seite haben. Sollten die Nazis dennoch ihr runter gekommenes Gelände verlassen wollen, dann wird es überall an Eschedes schönen Seiten, Orte des antifaschistischen Protest geben.

Die Nazis sollen jetzt schon um 12:30 Uhr von ihrem Gelände (Finkenberg 1, außerhalb der Ortschaft) los laufen. Von dort soll es dann über die L281, Bergener Straße, Bahnhofstraße, zur B191 gehen. Nach einer Zwischenkundgebung zurück zum Bahnhof und von dort dann wieder zum Nazigelände. Dieser Miniaufmarsch soll vor Beginn der Bündnisdemonstration (14 Uhr) wieder beendet sein. Die paar Nazis werden sich also sehr beeilen müssen…

Tretet in antifaschistische Aktion…

Wir werden weiter Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus in all seinen Formen kritisieren und angreifen. Dies ist nicht nur eine Notwendigkeit, die sich aus der mörderischen deutschen Geschichte als Mindestkonsequenz ergibt, sondern es ist eine Selbstverständlichkeit, die uns als Menschen, die auch weiterhin die radikale Verwirklichung von Freiheit, Gleichberechtigung und Solidarität unter allen Menschen zum Ziel haben, antreibt. Wir werden Nazis auf der Straße und wo immer sie auch sonst ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten wollen, entschieden entgegentreten und ihr menschenfeindliches Wirken verhindern – solange, bis diese endgültig auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet sind.

Keine Nazitreffen in Eschede! Für eine antifaschistische Landpartie!

Samstag, 21. Dezember 2019

Bündnisdemo in Eschede:

14 Uhr

Kreuzung Hermannsburger Straße / Zum Finkenberg / Im Dornbusch (An der L281, außerhalb des Ortes)

Weitere regionale Infos:

www.cellerforum.de

www.netzwerk-südheide.de