08.11.2020 – Gedenkkundgebung in Lüneburg
Bei einem Terroranschlag am Abend des 2. November 2020 in Wien sind vier Menschen getötet und 22 verletzt worden, der Attentäter wurde erschossen. 14 Personen aus seinem Umfeld wurden festgenommen, die Polizei durchsuchte 18 Wohnungen und Häuser. Der Täter war als Islamist bekannt, er wurde 2019 zu 22 Monaten Haft verurteilt, weil er sich dem IS anschließen wollte.
Der terroristische Angriff in Wien macht uns tief betroffen aber auch wütend. Wir sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen und wünschen allen, die Schreckliches erlebt und gesehen haben, viel Kraft.
Um gemeinsam den Opfern des islamistischen Attentats zu gedenken und ein Zeichen gegen Antisemitismus, Islamismus und Rassismus zu setzen, findet am 8. November 2020 eine Gedenkveranstaltung in Lüneburg statt:
Sonntag, 8. November 2020 – 14 Uhr – Mahnmal für die Opfer des Faschismus – Lindenstrasse – Lüneburg
AUFRUF:
Gemeinsam gegen Faschismus und Islamismus! Unsere Solidarität gegen ihren Terror!
Am Abend des 2. November 2020 fand ein Terroranschlag in Wien statt, der uns tief betroffen macht. In unmittelbarer Nähe einer Synagoge, im ersten Bezirk, wurde um sich geschossen. Vier Passant*innen wurden dabei ermordet, viele weitere wurden verletzt und schweben teils in Lebensgefahr.
Der Attentäter ist ein bekannter Sympathisant des dschihadistischen „Islamischen Staats“, das Tatmotiv dürfte also ein islamistisches sein. Ob es weitere Täter gibt, ist nach wie vor unklar.
Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freund:innen der Opfer des Anschlags. Wir senden viel Kraft und Solidarität.
Die kaltblütigen islamistischen Mordanschläge der letzten Jahre sind kein Importgut einer „fremden Kultur“, sondern Ausdruck einer mörderischen Ideologie. Islamismus ist – wie der Faschismus – eine reaktionäre Ideologie. Sie stehen für Antisemitismus, Antifeminismus und gegen jegliche progressiven, emanzipatorischen Interessen.
Die Anschläge zeigen die Dringlichkeit gegen diese politische Bewegung und ihre Unterstützer*innen aktiv zu bleiben. Als antifaschistische Bewegung in Deutschland haben wir in den letzten Jahren immer wieder Gegenpositionen zu Dschihadismus und Islamismus entwickelt. Die breite Solidaritätsbewegung mit der kurdischen Freiheitsbewegung und mit YPG/YPJ und ihrem Kampf gegen die Mörderbanden des IS zeigt, wie eine Praxis dazu aussehen kann. Nämlich nicht als Positionierung in einem „Kampf der Kulturen“, sondern in konkreter Solidarität und gegenseitiger Bezugnahme.
Wir wünschen uns für die Opfer und ihre Freund*innen, dass der Tod ihrer Angehörigen nicht wie Wasser auf die Mühlen der Konservativen und Faschisten wirkt. Wir wünschen uns, dass der Tod dieser Menschen nicht dafür instrumentalisiert wird, rassistische Stimmungsmache zu betreiben oder autoritäre Maßnahmen durchzusetzen.
Antifaschismus bedeutet für uns den Kampf gegen jede reaktionäre Ideologie und für eine befreite, emanzipatorische Gesellschaft. Egal ob Islamisten, Rassisten oder Neonazis – an der irrationalen Festschreibung und Verklärung sozialer Verhältnisse lässt sich das feindliche Gegenüber des Antifaschismus und einer emanzipatorischen Gesellschaft erkennen.
Wir dürfen wir uns nicht von ihnen spalten lassen. Unser Kampf bleibt antirassistisch und frei von Instrumentalisierung und Stimmungsmache. Antifaschismus muss Konsens werden.
Lasst und zusammenstehen – solidarisch und mutig – im Kampf gegen ihren Terror. Daher wollen wir uns versammeln, um den Opfern des islamistischen Attentats zu gedenken und ein Zeichen gegen Antisemitismus, Islamismus und Rassismus zu setzen.
Sonntag, 8. November 2020
14 Uhr
Mahnmal für die Opfer des Faschismus
Lindenstraße – Lüneburg
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Solidarität & Vernunft:
Für die Veranstaltung gilt, das sämtliche Teilnehmer*innen eine geeignete Mund-Nasen-Bedeckung tragen und einen Abstand von 1,5 Metern zueinander halten.
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