Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Solidarität gegen rechten Terror!

Am frühen Morgen des 5. Juli 2022 wurde in Oberhausen ein Sprengstoffanschlag auf das dortige Linke Zentrum verübt. Die Detonation war so stark, dass die benachbarten und gegenüberliegenden Ladenlokale auch betroffen waren.
Das Linke Zentrum ist nicht nur Treffpunkt der Partei Die Linke und ihrem Jugendverband Linksjugend [‘solid], sondern auch Treffpunkt für verschiedene andere soziale und antifaschistische Initiativen.
Das Büro liegt mitten in einem Wohngebiet. Opfer unter den Anwohner:innen und Schäden an Gebäuden und angrenzenden Geschäften wurden billigend in Kauf genommen. Die Schäden sind enorm, glücklicherweise wurde niemand verletzt. Wir müssen von einem gezielten Anschlag von rechts ausgehen. Schon in der Vergangenheit war das Büro im Visier von Neonazis.

Dieser Anschlag ist die traurige Fortsetzung einer Reihe von rechten Anschlägen in Oberhausen. Im „Unterhaus“ wurden Scheiben eingeschlagen, das Linke Zentrum wurde mit Hakenkreuzen und rechten Stickern beschmiert, das linke Kulturzentrum „K14“ erlebte eine Drohkulisse von Corona-Leugnern und Rechten während einer Veranstaltung.
Der Anschlag auf das Parteibüro der Linken ist auch im Zusammenhang mit einem immer stärker an die Öffentlichkeit tretenden Rechtsterrorismus zu sehen. Immer häufiger fliegen rechtsterroristische Zellen auf, oftmals sind dabei Bundeswehrsoldaten, Reservisten und Polizeibeamte involviert. Im Windschatten der AfD und der Corona-Leugner-Bewegung formieren sich in der BRD terroristische Strukturen. Wobei die Mordserie des NSU nicht der Beginn dieser Entwicklung war. Seit der Niederschlag des deutschen Faschismus gab es immer wieder rechtsterroristische Anschläge und Strukturen. Hunderte Tote sind blutige Konsequenz aus rassistischen, antisemitischen und faschistischen Einstellungen und Handlungen in der hiesigen Gesellschaft.
Wir gehen davon aus, dass dieser Anschlag ein gezielter Anschlag gegen die linke Bewegung ist und sich einreiht in faschistische Anschläge der letzten Jahre. Der Anschlag soll ein Linkes Zentrum als Ort der Diskussion, der politischen Struktur und Möglichkeit, linke Politik zu erleben und zu entwickeln treffen. Das er sich gegen ein Zentrum einer linken Partei richtet, verdeutlicht den Hass rechter Gruppierungen auf alle Linken, die sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit engagieren. Orte an denen u.a. über Enteignung, Sozialismus, gesellschaftliche Vielfalt, Geschlechterbefreiung, Ökologie, Antifaschismus also über die Zukunft der Menschheit und eine bessere Gesellschaft für alle diskutiert wird und linke Werte und Ideale gelebt werden, sind Angriffsziele von Rechten, die sich schon immer gegen die Freiheit und die Menschen gestellt haben. Anschläge wie der jetzt in Oberhausen sollen Angst machen und Einschüchtern.
Doch unsere Solidarität und unsere antifaschistische Verbundenheit sind stärker als der rechte Terror! Wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir kämpfen weiter gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung und lassen uns nicht von rechten und reaktionären Kräften daran hindern.
Der Anschlag hat das Linke Zentrum in Oberhausen getroffen, doch dieser Angriff ist auch ein Angriff auf uns Alle, die wir für eine bessere Gesellschaft eintreten.
Unsere Solidarität geht an das Linke Zentrum und die Partei Die Linke in Oberhausen!
Ihr seid nicht allein!

6. Juli 2022
Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen

https://www.linkeliste-ob.de/linksbewegt/spendenaufruf-nach-dem-anschlag-auf-das-linke-zentrum

https://www.die-linke.de/start/presse/detail/sprengstoffanschlag-gegen-linke-buero-in-oberhausen