Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Nicht nur die Fahne der AfD im Dreck

Am Freitag, den 25. November 2022 folgten nicht mehr als 35 Personen dem Aufruf der AfD zu einer Demonstration durch Uelzen. Unter dem Motto Advent, Advent – der Wohlstand brennt“ versucht der AfD-Ratsherr Christian Dörhöfer eine Bewegung in Uelzen zu etablieren, um an die sozialen Proteste gegen die Preissteigerungen anzuknüpfen und diese nationalistisch und rassistisch aufzuladen.
Kamen zu der ersten Veranstaltung am 3. Oktober 2022 noch rund 200 Personen zusammen, waren es am 31. Oktober dann nur noch 45. Mit dem Mini-Aufmarsch am vergangenen Freitag wurde diese Teilnehmerinnenzahl noch einmal unterboten. Dörhöfer ist es nicht gelungen in Uelzen eine „soziale Bewegung“ von rechts aufzustellen und dafür Menschen zu mobilisieren. Die Besucherinnen seiner Veranstaltung waren vor allem Personen aus der verschwörungsgläubigen Bewegung der Corona-Leugnerinnen. Die wenigen Mitglieder seines Kreisverbandes konnte er für seine Veranstaltungen nicht mehr gewinnen, die offenbar wenig Verständnis für Dörhöfers Politik der regelmäßigen Aufmärsche in Uelzen haben. Die mal unter dem Label der AfD, mal als „Gemeinsam Stark – Uelzen verbindet“ oder als irgendeine Schwurbelveranstaltung als Impfgegnerinnen auftritt.

So zogen die 35 traurigen Gestalten unbeachtet durch die fast menschenleeren Straßen der Uelzener Innenstadt. Die Uelzenerinnen verbrachten den Abend lieber bei Glühwein und Bratwurst auf dem Wintermarkt, um den der Miniaufmarsch herumgeführt wurde und dort nicht bemerkbar war. Zumeist stumm und sichtbar demotiviert bot sich ein trauriger Anblick. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass die Rechten mit hohem Tempo ihre Route absolvierten, um auf ihrem Abschlusskundgebungsort zu sich selbst sprechen zu können. Dort beendeten sie nach rund einer Stunde ihre desaströse Veranstaltung relativ schnell und verließen nach dem Absingen der Nationalhymne den Platz. Begleitet wurde der Aufzug von einem großen Aufgebot der Polizei. Schon vor dem Aufzug fuhren Polizeifahrzeuge die Strecke ab und an verschiedenen Kreuzungen waren Polizeibeamte postiert. Außerdem beobachten Beamte in Zivil das Geschehen in der Innenstadt. Nachdem der AfD-Aufmarsch am 31. Oktober mehrmals blockiert wurde, sollte diesmal alles dafür getan werden, dass das nicht wieder geschehen konnte. So wurden dann auch mehrmals verdächtige Menschen von der Strecke verwiesen. Der Polizeieinsatz sorgte dann für Aufmerksamkeit in Uelzen und das Blaulicht hüllte die Innenstadt in eine besondere Vorweihnachtsatmosphäre. Ohne dies wäre die Veranstaltung von Christian Dörhöfer gänzlich unbeachtet geblieben. Während ihres Umzugs durch die Stadt war die AfD immer wieder durch Proteste konfrontiert. So war ein permanentes „Nazis raus“ zu hören und Passantinnen brachten ihre Ablehnung zum Ausdruck.
Das Uelzener Bündnis gegen Rechts rief zu einer Kundgebung gegen den Aufmarsch der AfD auf. Rund 90 Menschen kamen am Rand des Schnellen Marktes zusammen. In Sicht- und Hörweite zur Kundgebung der Rechten traten sie der rechten Hetze entgegen und machten deutlich, das Nationalismus und Rassismus keine Antworten auf steigende Preise und Energiekosten sind.
Im Redebeitrag der Antifaschistischen Aktion Lüneburg / Uelzen hieß es bezüglich der Aufmärsche der AfD in Uelzen: „Und dabei werden wir einen langen Atem haben müssen und uns auch in Zukunft in Uelzen und anderswo der AfD entgegenstellen müssen. Auch wenn es nervt und wir uns sicherlich was Besseres für den heutigen Abend vorstellen könnten, so bin ich mir sicher, dass wir auch weiterhin hier vereint der AfD das Leben schwer machen werden und zeigen, dass in Uelzen kein Platz für rechte Hetze ist.“