Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Neue Broschüre der VVN-BdA Lüneburg:

„Ein jüdisches Kinderheim in Lüneburg 1946 bis 1948“ lautet der Titel der von der Lüneburger Kreisvereinigung der VVN-BdA im Mai 2023 herausgegebenen Broschüre. Die Schrift (108 Seiten, reich bebildert) schildert die Beweggründe, in Lüneburg ein Heim zur Erholung für Jüdische Kinder aus Berlin, dem Rheinland und Bergen-Belsen einzurichten, berichtet über die Schwierigkeiten der jüdischen Gemeinde vor Ort und der jüdischen Hilfsorganisationen, dieses Heim in der unmittelbaren Nachkriegszeit zu unterhalten und gibt einen Einblick über das Alltagsleben der Heimkinder.

Ausführlich informiert die Broschüre über die MitarbeiterInnen des Kinderheims und beschreibt, wie die Heimkinder den Faschismus überleben konnten als Untergetauchte in Verstecken, in Konzentrationslagern, wie sie ihre Mütter oder/und Väter sowie weitere Familienangehörige verloren. Ausführlich wird der weitere Lebensweg einiger Kinder vorgestellt, wie sie sich mit künstlerischen Mitteln (Bela Heymann/Bela Winkens), durch Veranstaltungen und Vorträge (Jutta Grybski/Janet Beasley und Betty Blutstein/Batja Henner) oder wissenschaftliche Arbeiten (Heinz Friedländer/Henry Friedlander) mit ihrer Kindheit, dem deutschen Faschismus und den Spuren dieser Vergangenheit in ihrer eigenen Biografie auseinandersetzten. Bela Winkens etwa, die später Schauspielerin und Autorin wurde, gab ihrem Solo-Bühnenprogramm den Titel: „Ich bin an der Erinnerung unheilbar krank“. Janet Beasley hingegen antwortete 2012 auf eine Frage nach ihrer Lebensleistung: „Ich habe dem Negativen in meinem früheren Leben nicht erlaubt, den Rest meines Lebens zu kontrollieren.“

Die Broschüre kann unter der E-Mail-Adresse vvn-bda-lueneburg@vvn-bda-lg.de zum Preis von 7,00 € (einschl. Porto) auf Rechnung bestellt werden.

Zu erwerben ist sie ebenfalls im Museum Lüneburg, im Cafe Avenier in der Katzenstraße (Heinrich-Böll-Haus) und in der Buchhandlung Vogel in Reppenstedt.