Auschwitz-Prozess in Lüneburg – Naziprovokation verhindern!
Am 21. A
pril 2015 beginnt in Lüneburg einer der vermutlich letzten größeren NS-Prozesse in Deutschland. Der frühere SS-Unterscharführer Oskar Gröning muss sich wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen verantworten.
Holocaustleugner um die berüchtigte Naziaktivistin Ursula Haverbeck-Wetzel rufen zu einem Prozessbesuch auf. Diese antisemitische Provokation muss verhindert werden!
Der heute 93-Jährige Oskar Gröning hat im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau geholfen, das Gepäck der Häftlinge beiseitezuschaffen. Laut Anklage soll er die entnommenen Banknoten gezählt und an die SS in Berlin weitergeleitet haben.
Hintergründe zum Prozess finden sich weiter unten.
Wegen der großen Anzahl von Nebenkläger*innen und dem zu erwartenden großen Medieninteresse, hat das Landgericht Lüneburg die Verhandlung in die Ritterakademie (Am Graalwall 12) verlegt. Der Prozess ist zur Zeit bis Ende Juli 2015 terminiert.
Information vom Landgericht Lüneburg:
Aktuell muss mit einer Aktion von Holocaustleugnern und Neonazis in Lüneburg gerechnet werden. Die berüchtigte Naziaktivistin und notorische Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel, hat in einem Video eine Aktion angekündigt. Dazu sucht sie zur Zeit Mitstreiter*innen und am gestrigen Sonntag fand dazu in der „Gedächtnisstätte“ in Guthmannshausen (Thüringen) ein Vorbereitungstreffen statt. Die sog. „Gedächtnisstätte“ ist ein Treffpunkt von Geschichtsrevisionisten und Neonazis.
Vereinsvorsitzender der „Gedächtnisstätte“ ist Wolfram Schiedewitz aus Ramelsloh-Seevetal.
Hintergründe zu Ursula Haverbeck-Wetzel und die Gedächtnisstätte finden sich weiter unter.
Der Prozess gegen Oskar Gröning kommt Jahrzehnte zu spät. Wie viele andere Mörder der SS konnte Gröning sein Leben unbehelligt und in Freiheit verbringen. Ein Wort der Reue, des Bedauerns oder der Entschuldigung war von ihm – wie von den andern Tätern – nie zu hören.
Auch an seinen Händen klebt das Blut tausender jüdischer Menschen, deren Koffer er an der Rampe in Birkenau sortiert und deren Geld er gezählt und als Beute für Deutschland weitergeleitet hat.
Angesichts des zu erwartenden Besuchs von Ursula Haverbeck-Wetzel und anderer Holcaustleugner in Lüneburg, fordert die Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen das Landgericht Lüneburg auf, diesen Personen den Zutritt zur Ritterakademie zu verwehren.
Darüber hinaus ist das Landgericht aufgefordert, den Nebenkläger*innen und Angehörigen der Opfer einen ungehinderten Zugang zum Prozess zu ermöglichen. Diesen Menschen ist nach der langen Anreise und mit dem gesamten emotionalen Hintergrund ein Warten vor dem Einlass nicht zuzumuten. Das Warten alleine bedeutet schon eine unglaubliche Qual für sie und eine mögliche Wartezeit in einer Reihe mit Neonazis und Menschen, die den Massenmord an den Millionen Jüdinnen und Juden leugnen oder gar gutheißen, muss unbedingt verhindert werden.
Die Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen ruft zur Unterstützung der Nebenkläger*innen, Zeug*innen der Anklage und den Angehörigen der Opfer auf und heißt sie in Lüneburg willkommen.
Naziaktionen müssen verhindert und jeder Form des Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus entschieden entgegen getreten werden.
Hintergründe zu Ursula Haverbeck-Wetzel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Haverbeck
http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/ursula-haverbeck-wetzel
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/21285
http://www.apabiz.de/publikation/broschueren/ch-broschuere.pdf
http://www.lotta-magazin.de/search/node/Haverbeck
Hintergründe zur „Gedächtnisstätte Guthmannshausen“:
http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/gedaechtnisstaette-ev
http://www.mobit.org/Material/131213_Ged%C3%A4chtnisst%C3%A4tte.pdf