Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Antifa-Demo gegen Naziaufmarsch in Meckelfeld

Rund 450 Menschen beteiligten sich heute an der antifaschistischen Demonstration im niedersächsischen Meckelfeld. Anlass war ein Naziaufmarsch dort und die rassistische Hetze bei der aktuellen Debatte um Jugendkriminalität, die vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch vor dem Hintergrund des Landtagswahlkampfes losgetreten wurde.

An der Naziveranstaltung nahmen nur knapp 80 Nazis teil, die zudem noch aus mehreren Bundesländern herangekarrt wurden.

Auf Grund eines großen Polizeiaufgebots und weil die Umgebung der Nazis hermetisch abgeriegelt war, gelang es nicht, die Nazis zu stoppen oder ihre Kundgebung zu stören. Allerdings beendete die NPD ihre Veranstaltung schon eine Stunde früher als geplant.

Trotz strömenden Regens, versammelten sich nach und nach rund 450 Menschen zur antifaschistischen Demonstration, die von der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen organisiert wurde.

Zunächst konnte die Anreise der Nazis gestört werden, da sich rund 150 Antifas aus Hamburg auf dem Bahnsteig befanden. Erst als die Polizei den Bahnhof räumte und die Antifas in Richtung des Demonstrationsauftaktorts drängte, konnten die Nazis zum S-Bahnhof gelangen. Die Reisegruppe aus Hamburg wurde dann in einem Wanderkessel zur Antifa-Demo eskortiert.

300 weitere AntifaschistInnen warteten zunächst eine Stunde auf die Gruppe aus Hamburg. Danach ging die Demo den anderen Antifas entgegen und unterwegs schlossen sich die beiden Gruppen zusammen. Lautstark zog die Demo dann weiter durch Meckelfeld. Sämtliche Nebenstraßen waren von der Polizei abgeriegelt. Ein Durchkommen zu den Nazis war deshalb nicht möglich.

Nach einer Zwischenkundgebung in einem Wohngebiet endete die Demonstration wenig später wieder am Ausgangsort.

Viele anwesende Antifas versuchten dann noch in Richtung der Nazis zu gelangen. Doch ein Durchkommen war wegen der vielen Straßensperren und Einsatzzüge der Polizei nicht möglich. Nachdem die Nazis den Ort wieder verlassen hatten, wurden die Straßensperren aufgehoben und der Zugang zum Bahnhof freigegeben.

An der Naziveranstaltung nahmen rund 80 Nazis teil. Darunter Thomas Wulff (Amholz in Meck-Pom), Christian Worch (Hamburg), Manfred Börm (Handorf bei Lüneburg), Adolf Dammann (Buxtehude), Matthias Behrens (Schneverdingen), Andreas Molau (Denkte bei Braunschweig) und Stefan Köster (Meck-Pom). Aus Bremen reisten Horst Görmann und Markus Privenau mit 5 weiteren jüngeren Neonazis an.

Während Thomas Wulff von einem angeblichen „antideutschen Rassismus“ redete, rief Manfred Börm dazu auf, „Banden zu bilden“, um sich „gegen Ausländergewalt zu wehren“.

Die Nazikundgebung begann mit Verspätung und endete früher. Verärgert zeigten sich die Nazis auch, dass die in den Vortagen in Meckelfeld aufgehängten NPD-Plakatträger fast vollständig wieder verschwunden waren.

Die antifaschistische Demonstration kann als Erfolg gewertet werden. Auch wenn es nicht gelang den Naziaufmarsch zu verhindern, konnte in einer Region in Niedersachsen, wo es nur geringe antifaschistische Strukturen gibt, deutlich Flagge gezeigt werden und Inhalte an die Bevölkerung vermittelt werden. Mit 450 lag die Zahl der TeilnehmerInnen auch höher als erwartet.

Erfreulich war auch, dass sich BürgerInnen aus Meckelfeld an der Demonstration beteiligten. Dies ist besonders hervorzuheben, da der Gemeindebürgermeister und Ratsparteien vorher dazu aufriefen, an diesem Tag „Zuhause zu bleiben“ und die NPD zu ignorieren.

Mit der Demonstration konnte somit auch den Ignoranten aus dem Gemeinderat ein Strich durch ihre Rechnung gemacht werden. Wenn der Gemeinderat in Meckelfeld schweigt, dann ist das ärgerlich und für diese Personen auch peinlich. Aber mit der Demonstration konnte gezeigt werden, dass viele Menschen eben nicht schweigen oder zu Hause bleiben. Für die Zukunft in Meckelfeld hoffentlich ein starkes Signal.

Die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen bedankt sich bei allen Menschen, die sich heute trotz des widrigen Wetters an der Demonstration beteiligt haben und diese im Vorfeld unterstützt haben.

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