Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Kundgebung für sexuelle Vielfalt und Toleranz – gegen Homophobie, Sexismus und die AfD!

Pressemitteilung der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen

Am 29. September 2014 will die Jugendorganisation der rechtspopulistischen AfD eine Veranstaltung unter dem Motto „Keine Indoktrinierung an Niedersachsens Schulen. Bildungsplan der sexuellen Vielfalt stoppen!“ in Lüneburg durchführen.

Gemeinsam mit den Jusos Niedersachsen und der Grünen Jugend Niedersachsen ruft die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen zu einer gemeinsamen vor der Gaststätte „Adlerhorst“ (Schnellenberger Weg) auf.

Die rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen will in den Schulen über sexuelle Vielfalt aufklären. Den Antrag „Schule muss der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten gerecht werden – Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen fördern – Diskriminierung vorbeugen“ hatten SPD und Grüne bereits im März gemeinsam in den Landtag eingebracht. Ende Juni wurde er erstmals im Kultusausschuss diskutiert. In dem rot-grünen Entwurf heißt es u.a.: „Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität müssen an der Schule verbindlich thematisiert werden, um alle Kinder und Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität zu unterstützen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und Diskriminierung durch Ausgrenzung und Mobbing vorzubeugen“. Sowohl Lehrpläne und Schulbücher als auch die Lehrerausbildung sollen vor diesem Hintergrund überarbeitet werden.

Gegen die zu begrüßenden Pläne der Landesregierung macht derweil eine rechte Allianz mobil, die sich gegen moderne Lebensentwürfe wendet und extrem homophob eingestellt ist. Hier vereinen sich christliche Fundamentalisten, „Freie Wähler“, die AfD, antifeministische Zusammenhänge, Neonazis und auch Personen aus der CDU. So äußerte die CDU-Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock, dass es unverantwortlich sei, Schüler mit Homosexuellen unbeaufsichtigt zu lassen. Auf Grund dieser widerwärtigen Äußerung fordern mehrere Organisationen den Rücktritt der Landtagsabgeordneten.

Sexuelle Vielfalt stößt in der Gesellschaft nach wie vor noch auf wenig Akzeptanz. Diskriminierung und gewalttätige Übergriffe gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen sind weiterhin trauriger und erschreckender Alltag. Wir wollen die konstruierten sozialen Hierarchien auflösen und das überwiegend bestehende heteronormative Umfeld hinterfragen. Die Irritation vorherrschender Sehgewohnheiten in Bezug auf Geschlecht, Sexualität und Lebensformen ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung, Herrschaft und Diskriminierung. Dem Sexismus und der Homophobie der reaktionären Allianz setzen wir eine gleichwertige Vielfalt entgegen, die auf die Prinzipien Chancengleichheit und Gleichberechtigung aller Menschen zielt.

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