Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

AfD gründet Stadtverband

Partei möchte sich für Theater, Kindertagesstätten
und LSK einsetzen

Lüneburg. Es gehe nicht nur um die „falsche Euro-Rettungspolitik“, sondern inzwischen auch um andere Themen, sagt Prof. Dr. Gunter Runkel. Stichworte seien die Föderung der Familie oder die Bildungspolitik. Der Wissenschaftler im Ruhestand ist frischgebackener Vorsitzender des Stadtverbandes der Alternative für Deutschland (AfD). Von den gut 40 Mitgliedern war am Sonnabend rund die Hälfte zur Gründung der lokalen Vertretung der Partei ins Lokal Adlerhorst an den Sülzwiesen gekommen.

Mit der Euro-Problematik sei man gestartet, doch längst habe die AfD auch andere Anliegen aufgegriffen. Die bisherige Förderpolitik für Familien wie das Ehegatten-Splitting beispielsweise sei verfehlt, sagt Runkel. Denn sie habe nicht dafür gesorgt, dass die Geburtenrate steige. Im Gegenteil.

Auch bei der Inklusion laufe einiges schief. Alle Kinder gemeinsam beschulen zu wollen, sei eib falsch verstandener Ansatz der UN-Resolution zu dieser Frage. Als die Vereinten Nationen den Beschluss gefasst hätten, sei es so gewesen, dass in manchen Staaten Kinder mit Handicaps gar keine Möglichkeit gehabt hätten, Unterricht zu besuchen. In Deutschland hingegen gebe es ein System der Sonderschulen, in dem Kinder entsprechend gefördert würden.

Neben der großen Politik schauen Runkel und seine Mitstreiter aufs Lokale. Theater und Kindertagesstätten sollten mehr Unterstützung erfahren. Dem LSK fehle eine eigene Spielstätte. Steuergeld sollte hier investiert werden, anstatt es für klamme Länder in Europas Süden fließen zu lassen.

Generell sei es so, dass die etablierten Parteien es versäumen Themen so aufzugreifen und Lösungen zu finden, wie Bürger es sich wünschen. Darin lägen Chancen für die AfD, das hätten die Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg gerade gezeigt, wo der AfD der Sprung in die Landesparlamente gelungen sei.

Der Vorstand wurde ohne Gegenstimmen gewählt. Er besteht aus aus Prof. Dr. Gunter Runkel (Vorsitzender), Norbert Meiburg (stellvertretender Vorsitzender), Susanne Ulber (Schatzmeisterin), Robin Gaberle (Schriftführer) und Angelika Pieper (Beisitzerin).

Derweil regt sich Protest: Jusos, Grüne Jugend und Antifa machen gegen eine Veranstaltung am Montag, 29. September mobil. Der AfD-Nachwuchs will sich zu einer Veranstaltung „Keine Indoktrination an Niedersachsens Schulen. Bildungsplan der sexuellen Vielfalt stoppen!“ im Adlerhorst treffen. Die Kritiker halten die Position für „homophob“, also schwulenfeindlich.

Quelle: Landeszeitung, 22. September 2014

· Schlagwörter: , , , , , ,