Zwischen dem 17. und 19. März 2016 wurde der jüdischen Friedhof in Bleckede zu großen Teilen zerstört. Mehrere Grabsteine wurden aus dem Boden gerissen und umgeworfen, Grabplatten zerschlagen und einige herausgeschlagene Bruchstücke entwendet.
Dies ist nicht der erste antisemitische Anschlag auf den Friedhof. In den 1980er Jahren wurde der Friedhof gleich dreimal geschändet. Im April 2014 wurde rechte Symbole, u.a. die Odalrune, in einige Grabsteine geritzt.
Unter dem rassistischen Motto „Das Boot ist voll! Asylflut stoppen!“ will der niedersächsische Landesverband der NPD am 5. März 2016 eine Kundgebung in Stade durchführen. Diese Veranstaltung soll ab 15:30 Uhr auf dem „Pferdemarkt“, einem zentralen Platz in der Stader Innenstadt, stattfinden.
Auf der Facebookseite „Widerstand Uelzen“ wird offen zum Mord an Antifaschistinnen und Antifaschisten aufgerufen. In einem Eintrag vom 25. Januar 2016 heißt es unmissverständlich: „Tod der Antifa… Dies ist ein Mordaufruf! Ab sofort ist die Antifa Uelzen Freiwild…“. In einem weiteren Eintrag vom 28. Januar 2016 heißt es dann: „Antifaanhänger töten… Keine Gefangenen…!“.
In Lüneburg versammelten sich am Sonntag, den 23. Januar 2016 knapp 90 Personen zu einer rassistischen Versammlung auf dem Marktplatz. Diese Veranstaltung war vorher weder bei den Behörden angemeldet noch öffentlich beworben worden. Die Mobilisierung fand ausschließlich über russischsprachige Soziale-Medien und per SMS statt. Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern handelte es sich um sog. Aussiedler aus Rußland, die zumeist als „Russlanddeutsche“ bezeichnet werden.
Am frühen Morgen des 13. Dezember 2015 wurde versucht in Bad Bevensen (Landkreis Uelzen) eine geplante Unterkunft für Geflüchtete niederzubrennen.
Aus diesem Grund rufen die Antifaschistische Aktion Lüneburg / Uelzen und Jugendantifa Uelzen für den 19. Dezember 2015 zu einer antirassistischen Demonstration in Bad Bevensen auf. Den rassistischen Verhältnissen, den Brandstiftern und jenen, die durch hetzende Brandreden zu solchen Taten aufstacheln, soll entschlossen entgegentreten und Solidarität mit den Menschen, die hierher geflüchtet sind und Schutz suchen, gezeigt werden.
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Hier finden sich aktuelle Informationen und Hintergründe zum rassistischen Brandanschlag und zur antirassistischen Demonstration.