Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Antifa-Demo gegen Naziaufmarsch in Meckelfeld

Rund 450 Menschen beteiligten sich heute an der antifaschistischen Demonstration im niedersächsischen Meckelfeld. Anlass war ein Naziaufmarsch dort und die rassistische Hetze bei der aktuellen Debatte um Jugendkriminalität, die vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch vor dem Hintergrund des Landtagswahlkampfes losgetreten wurde.

An der Naziveranstaltung nahmen nur knapp 80 Nazis teil, die zudem noch aus mehreren Bundesländern herangekarrt wurden. (mehr …)

Naziaufmarsch in Lüneburg

Am 14. Juli 2007 fand erneut in Lüneburg ein Naziaufmarsch statt. Insgesamt zogen knapp 180 Neonazis durch Lüneburg. An den verschiedenen Protestaktionen gegen die Nazis, nahmen knapp 1000 Menschen teil. Der Naziaufmarsch musste aufgrund der Proteste zweimal umgeleitet werden und entlang der gesamten Route kam es zu lautstarken Protesten. (mehr …)

Naziaufmarsch in Lüneburg konnte erfolgreich gestört werden

Ein heute in Lüneburg stattgefundener Naziaufmarsch wurde erheblich gestört und musste zweimal umgeleitet werden. Ein massives Polizeiaufgebot konnte vielfältige und kreative Proteste von AnwohnerInnen und AntifaschistInnen nicht verhindern.

Insgesamt zogen knapp 180 Neonazis durch Lüneburg. An den verschiedenen Protestaktionen gegen die Nazis, nahmen knapp 1000 Menschen teil.

Der Tag begann mit einer Kundgebung des „Lüneburger Bündnis für Demokratie/Netzwerk gegen Rechtsextremismus“. An dieser Kundgebung nahmen laut Polizeiangaben 500 Menschen teil. Gegen diese Veranstaltung hetzte im Vorfeld massiv die örtliche CDU und FDP. Die VeranstalterInnen sollten sich auch gegen „Linksextremismus“ aussprechen und „der Antifa Lüneburg kein Forum geben“. Nicht nur an diesen Spaltungsversuchen lag es, dass nicht mehr Menschen zur Kundgebung kamen, sondern auch ein Demonstrationsverbot hielt viele Menschen davon ab.

Auf der Kundgebung sprachen der Landessuperintendent der evangelischen Kirche, eine Schülervertreterin, der Fraktionsvorsitzende der örtlichen SPD und ein Vertreter der VVN-BdA. Auch der örtlichen Antifa wurde ein Forum gegeben und ein Sprecher der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen konnte zu den Anwesenden sprechen.

Parallel zu dieser Bündniskundgebung versammelten AntifaschistInnen in dem Bereich der Stadt, wo die Nazis laufen sollten. Schon am Bahnhof nahmen AntifaschistInnen die anreisenden Neonazis in Empfang. Ungefähr 70 Menschen protestierten direkt auf dem Bahnhofsvorplatz und übertönten lautstark den Beginn der Naziveranstaltung.

Nachdem die Nazis mit knapp einer Stunde Verspätung ihren Aufzug begannen, mussten sie schon nach wenigen Metern ihre Route ändern. Kurz hinter dem Bahnhof hielten sich zwei Frauen in den Bäumen auf und spannten in ca. sieben Metern über der Straße Seile und ein Transparent. Da es der Polizei nicht gelang diese Blockade zu entfernen, wurden die Nazis umgeleitet.

Begleitet wurde der von der Polizei beschützte Aufmarsch der Nazis die ganze Zeit von ungefähr 100 AntifaschistInnen, die lautsstark ihren Protest zeigten. An der Route der Nazis zeigten auch viele AnwohnerInnen ihre Ablehnung gegenüber den Nazis. So wurden Transparente aus einigen Häusern gehängt und einige Eier flogen in die Reihen der Nazis. An vielen Straßenecken konnten sich AntifaschistInnen sammeln und den Naziaufmarsch stören. Im gesamten Bereich um den Naziaufmarsch waren Gruppen unterwegs und stießen immer wieder an die Naziroute. Der Polizei gelang es nicht, diese Störungen zu unterbinden.

Höhepunkt war ein direkter Angriff auf den Naziaufmarsch. In der Dahlenburger Landstraße griff eine Gruppe von ca. 40 autonomen AntifaschistInnen den Aufmarsch plötzlich an und überraschte auch die Polizei. Es wurden Knallkörper, Flaschen und Eier in den Aufmarsch geworfen. Nach der Aktion konnten alle Antifas entkommen.

Begleitet von protestierenden AntifaschistInnen, zogen die Nazis immer schneller gehend ihrem Endpunkt entgegen. Auch der Rückweg musste noch einmal umgeleitet werden, da die Blockade in den Bäumen immer noch nicht von der Polizei beendet werden konnte.

Nach nur einer Stunde gelangten die Nazis wieder am Bahnhof an, wo sich noch eine knapp einstündige Abschlusskundgebung anschloss.

Gegen 17.30 Uhr reisten die ersten Nazis mit Zügen ab. Problematischer Verlief die Abreise einiger Nazis aus Bremen und Hamburg, die mit einem Reisebus angereist waren. Während der Abschlusskundgebung der Nazis entdeckten einige Antifas diesen Bus und blockierten die Abfahrt, damit der Bus die wartenden Nazis nicht so schnell aufnehmen konnte. Einige Antifas verklebten im Bus auch Antifa-Aufkleber. Nachdem die Polizei den Bus befreite, konnten die Nazis abreisen.

Der Polizei gelang es nicht, den Naziaufmarsch ungestört durchzuführen. Insgesamt wurden 110 Platzverweise ausgesprochen und fünf Personen wurden in Gewahrsam genommen. Laut Polizeiangaben wurden 10 Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz gefertigt.

Die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen zeigt sich über den Verlauf des Tages zufrieden. Zum einen konnte die Diffamierungskampagne der CDU und FDP zurückgewiesen werden und zum anderen gelang es den Naziaufmarsch massiv zu stören. Trotz kurzer Vorbereitungszeit und vorwiegend regionaler Mobilisierung, beteiligten sich viele Menschen an den direkten Protesten und beließen es nicht bei einer Kundgebung weitab von den Nazis. Lüneburger AntifaschistInnen haben vor dem Naziaufmarsch angekündigt, sich auf allen Straßen und Plätzen den Nazis in den Weg zu stellen. Dies ist gelungen. Hinzu kommt, dass den Nazis auch noch der Luftraum genommen werden konnte. Die zwei Frauen in den Bäumen an der Bleckeder Landstraße bewiesen mit ihrer kreativen Aktion eindrucksvoll, dass Naziaufmärsche in Lüneburg nicht ungestört bleiben.

Die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen bedankt sich bei allen, die heute an den antifaschistischen Aktionen in Lüneburg teilgenommen oder durch ihre Arbeit unterstützt haben.

Lüneburg, 14. Juli 2007
Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Fest der Demokratie

500 Menschen besuchen das „Fest der Demokratie“ auf dem Platz Am Sande in Lüneburg. Neben Musik und Redebeiträgen, stellen sich verschiedene Parteien und Organisationen vor. Die VVN-BdA und die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen waren mit Infoständen vertreten.

Redebeitrag der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,

im Namen der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen möchte auch ich Euch alle herzlich begrüßen und meine Freude darüber ausdrücken, dass es gelungen ist, ein breites Bündnis auf die Beine zu stellen, um deutlich zu machen, das die NPD und andere neofaschistische Organisationen in Lüneburg unerwünscht sind und verschiedene demokratische Akteure, trotz aller unterschiedlichen politischen Ansätze, gemeinsam an einem Strang ziehen.

Seit knapp 10 Jahren bemüht sich das „Lüneburger Netzwerk gegen Rechts“ darum, ein solch breites Bündnis zu schließen und anlässlich neofaschistischer Aktivitäten schnell und gemeinsam zu reagieren. Ich freue mich, dass die langjährige Arbeit des „Lüneburger Netzwerks gegen Rechts“ seine verdienten Früchte trägt.

Die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Neofaschismus muss eine zentrale Aufgabe unserer Gesellschaft sein. Um ihr gerecht zu werden, ist eine ständige Aufklärung über die Umtriebe und die Ideologie der Nazis sowie ihre gesellschaftlichen Wurzeln erforderlich.

Offener und organisierter Neofaschismus ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite: Rassistische und nationalistische Erklärungsmuster und Orientierungen entspringen aus der Mitte der Gesellschaft. Sie sind kein Randproblem, nicht jugend- oder bildungsspezifisch und nicht regional einzugrenzen.

Sie werden gefördert durch gesellschaftliche Verhältnisse, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit bis zur Vernichtung des Konkurrenten erfordern, Ungleichheit und Abbau sozialer Errungenschaften als Fortschrittsmotor rechtfertigen und damit Entsolidarisierung und die Bereitschaft zur Ausgrenzung, Diskriminierung und Verachtung Anderer hervorbringen.

Wir stellen uns gegen eine Ausländer- und Asylpolitik, die Menschen nach ihrer Nützlichkeit für die Wirtschaft beurteilt und ihnen die Gleichberechtigung vorenthält.

Wir brauchen eine humane Flüchtlings- und MigrantInnenpolitik. Deshalb wenden wir uns gegen die immer weitere Demontage des Asylrechts, gegen die rigorose Abschiebepolitik, gegen Ausgrenzung und Isolierung von Flüchtlingen durch Zwangsunterbringung in Lagern.

Wir treten ein für das uneingeschränkte Asylrecht, Bleiberecht für Flüchtlinge sowie für gleiche Rechte und Bewegungsfreiheit für alle Menschen.

Neben der Notwendigkeit, den Nazis das Leben so schwer wie möglich zu machen, gilt es auch, die Ursachen zu bekämpfen, die zur Entwicklung rechter Einstellungen führen. Um diese Ursachen zu bekämpfen, ist es wichtig, die Perspektive einer emanzipatorischen Gesellschaft zu formulieren und voranzutreiben.

Am 14. Juli wollen es die Nazis erneut in Lüneburg versuchen. Für diesen Tag hat der Hamburger Naziaktivist Christian Worch einen Aufmarsch angemeldet.

Am 2. Juni trat der Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge den Neonazis in den Weg und forderte sie auf, die Stadt umgehend wieder zu verlassen. Der Oberbürgermeister tat genau das Richtige!

Daran nehmen wir uns ein Beispiel und rufen dazu auf, den Nazis am 14. Juli nicht die Straße zu überlassen, sondern mit vielfältigen Aktionen und Protestformen ihnen entgegenzutreten.

In diesem Sinne: Auf Wiedersehen bis zum 14. Juli, wenn wir uns die Freiheit nehmen und gemeinsam den Naziaufmarsch verhindern!

Lüneburg, 24. Juni 2007
Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Naziaufmarsch in Lüneburg

Nachdem ein zentraler Naziaufmarsch am 2. Juni 2007 in Schwerin verboten blieb, wichen Neonazis auf andere Städte aus und führten in mindestens 14 Orten spontane kleinere Aufmärsche durch. So versammelten sich in Berlin, Boizenburg, Dortmund, Greifswald, Güstrow, Lauenburg, Lübbenau, Lübz, Lüneburg, Osterburg, Potsdam, Wismar und Wittenberge Anhänger der NPD und parteiungebundener Kameradschaften. Im niedersächsischen Lüneburg fand der größte dieser Aufmärsche statt. (mehr …)